Der spanische Klassiker: Tempranillo
Tempranillo ist eine der bekanntesten und beliebtesten Rebsorten aus Spanien. Mit seinem samtigen Geschmack und seiner rubinroten Farbe begeistert er Weinfreunde auf der ganzen Welt. Doch was macht diese Rebsorte so besonders und warum sollten Sie den Versuch wagen und einen Tempranillo kennenlernen? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über den spanischen Rotwein-Klassiker – von den Ursprüngen bis zu seiner besonderen Aromenvielfalt. Danach werden Sie überzeugt sein, warum Tempranillo auch in Ihrem Weinkeller nicht fehlen sollte.
Geschichte und Herkunft
Ursprung in Spanien
Die Tempranillo-Traube hat ihren Ursprung im nordspanischen La Rioja, einer Region, die bereits seit den Zeiten der Phönizier und Römer für ihren Weinbau bekannt ist. Die Herkunft des Namen lässt sich vom spanischen Wort „temprano“ ableiten, welche „früh“ bedeutet. Die Rebsorte verdankt diesen Namen ihrer frühen Reifung, was sie besonders gut für den Anbau in kühleren und wechselhaften Klimazonen macht. Die Tempranillo-Traube ist heute vor allem in Spanien weit verbreitet, wird aber auch in Portugal und in geringerem Umfang in Ländern wie Australien, Argentinien und den USA angebaut.
Der spanische König unter den Rebsorten
Tempranillo ist die am weitesten verbreitete und wichtigste Rebsorte in Spanien und gilt als das Aushängeschild der spanischen Weinindustrie. In den Anbaugebieten Rioja, Ribera del Duero oder auch in der La Mancha findet sie ideale Bedingungen, um ihr volles Potential zu entfalten. Zudem ist sie ein wichtiger Bestandteil von spanischen Cuvées und findet sich in vielen der berühmtesten spanischen Rotweine.
Aromen, Geschmack und Lagerpotenzial
Vielfältige Aromen von Frucht und Holz
Tempranillo zeichnet sich durch ein besonders breites Aromenspektrum aus. Je nach Anbaugebiet, klimatischen Bedingungen und Ausbau entfalten die Weine eine Vielzahl von verschiedenen Aromen und Nuancen. Die Palette reicht dabei von fruchtigen Noten wie Kirsche, Beeren und Pflaume über würzige und kräuterige Aromen bis hin zu den charakteristischen Gewürznoten von Nelke, Zimt und Vanille, die vor allem durch den Ausbau in Eichenfässern entstehen.
Samtiger Geschmack und weiche Tannine
Tempranillo-Weine sind ein Genuss für die Sinne – sie bestechen durch ihre tief-rubinrote Farbe und den vollmundigen, samtigen Geschmack. Die fruchtigen und würzigen Aromen gehen Hand in Hand mit den weichen, gut eingebundenen Tanninen und verleihen dem Wein seine einzigartige Balance und Struktur. Der Alkoholgehalt liegt meistens zwischen 12 und 14,5 % vol., abhängig von Anbauregion und Weinbereitung, was den Weinen Kraft gibt und den Geschmack unterstützt.
Lagerpotenzial und Reifung im Eichenfass
Ein großer Vorteil des Tempranillo ist sein hohes Lagerpotenzial. Während die jungen Weine bereits mit ihrer Fruchtigkeit und Lebendigkeit begeistern, entwickeln sie mit zunehmender Reife im Eichenfass und in der Flasche zusätzliche Komplexität und Tiefe. Die besten Vertreter dieser Rebsorte können sogar über mehrere Jahrzehnte gelagert werden und gewinnen dabei weiter an Raffinesse und Eleganz. Deshalb lohnt es sich, auf der Suche nach hochwertigen Weinen mit Zukunftspotenzial auch einmal bei Spaniens Vorzeige-Traube fündig zu werden.
Kombination mit Speisen und Empfehlungen
Zu welchen Gerichten passt Tempranillo?
Aufgrund seiner vielfältigen Aromen und seines ausgewogenen Geschmacks bietet ein Tempranillo großzügige Freiheiten in der Kombination mit leckeren Gerichten. Als klassischer Rotwein aus Spanien ist er natürlich ein hervorragender Begleiter zu spanischen Tapas oder einem deftigen, würzigen Eintopf wie dem Cocido Madrileño. Dank seiner würzigen Aromen harmoniert der Tempranillo aber auch wunderbar mit herzhaften Fleischgerichten wie Lamm, Rind oder Wild. Aber auch zu Käse, etwa gereiftem Manchego, oder sogar zu Pasta und Pizza weiß der spanische Rotwein zu überzeugen.
Tempranillo als Solist oder in einer Cuvée
Tempranillo präsentiert sich in vielen verschiedenen Facetten – als sortenreiner Wein oder auch als Bestandteil einer Cuvée. Die Weine können sowohl jung und fruchtig als auch gereift und komplex sein. Die Einzigartigkeit des Tempranillo zeigt sich insbesondere bei den DOCa-Weinen aus den Regionen Rioja und Ribera del Duero, die als absolute Spitzenweine gelten und international hohe Anerkennung genießen.
Tempranillo ist mittlerweile auch in Cuvées mit anderen spanischen oder internationalen Rebsorten wie z.B. Garnacha, Graciano oder Cabernet Sauvignon verbreitet. Je nach Zusammensetzung der Cuvée entstehen spannende Kreationen, die das Beste aus verschiedenen Rebsorten vereinen und so ein ganz individuelles Geschmackserlebnis bieten.
Fazit: Warum Sie unbedingt einen Tempranillo probieren sollten
Tempranillo ist der König unter den spanischen Rotweinen und eine Erfahrung wert – seine Vielfalt und seine lange Tradition machen die Rebsorte zu einem wahren Schatz für jeden Weinliebhaber. Seine breite Aromenpalette, die ausgewogene Balance und sein hohes Lagerpotenzial machen Tempranillo zu einem hervorragenden Begleiter für viele Gelegenheiten – egal, ob als junger, frischer Rotwein oder als gereifter, vollmundiger Wein. Probieren Sie selbst und entdecken Sie Ihre persönliche Tempranillo-Liebe!
Die wichtigsten Stichpunkte zu Tempranillo auf einen Blick:
- Herkunft aus Spanien, insbesondere aus der Region La Rioja
- Namensgebung aufgrund seiner frühen Reife („temprano“ = früh)
- Charakteristisch für spanische Rotweine und wichtigste Rebsorte in Spanien
- Weite Verbreitung in Anbaugebieten wie Rioja, Ribera del Duero und La Mancha
- Breite Aromenpalette von Frucht, Gewürzen und Holz
- Ausgewogener, samtiger Geschmack mit weichen Tanninen
- Hohes Lagerpotenzial und Reifung in Eichenfässern
- Passt hervorragend zu spanischen Tapas, Fleischgerichten und Käse
- Als sortenreiner Wein oder Bestandteil einer Cuvée erhältlich
- Vielseitiger und faszinierender Wein für unterschiedliche Geschmäcker